S-Bahn Berlin 1990

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Vorbei an Interhotel und Intershop, von Berlin-Friedrichstraße bis Zoologischer Garten: Ein Original-Video von Mai 1990 zeigt S-Bahn-Fahrten durch Berlin, als West-Berlin noch West-Berlin, Ost-Berlin noch die “Hauptstadt der DDR”, aber doch schon alles anders war. Ein faszinierender Blick zurück in die Welt vor 30 Jahren – in eine Zwischenzeit von Altem und Neuem.

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Berlin im Mai 1990: S-Bahnen fahren wieder durch ganz Berlin. Von West nach Ost und von Ost nach West. Der Videozusammenschnitt zeigt unterschiedliche S-Bahn-Fahrten, einmal auf der heutigen Strecke 2 und 25. Stationen wie Nordbahnhof, Oranienburger Tor oder die Bornholmer Straße sind aber noch nicht offen oder wie der S-Bahnhof Gesundbrunnen teilweise noch völlig verwahrlost. Es geht vorbei an vielen Relikten vergangener Zeit, die heute nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden sind: Etwa die Werbung für ein Interhotel, die Premium-Hotels der DDR, in denen die Politelite und Gäste aus dem nichtsozialistischen Ausland nächtigten. Oder auch ein Intershop ist zu sehen, in dem mit harten Westwährungen Waren zu kaufen waren, die es in der DDR sonst nicht gab. Der Intershop wurde deswegen auch internationaler Bazar genannt.




 




Berlin 1990: Eine Zwischenzeit

Es war die berühmte Zwischenzeit. Die Zeit, als Ost-Berlin noch offiziell die Hauptstadt der DDR, aber im Auflösen begriffen, in den Prozess der Abwicklung eingetreten war. Kurz zuvor am 18. März hatte die erste und einzige freien Wahl zur Volkskammer der DDR stattgefunden, bei der überraschend die von der West-CDU in Windeseile zusammengeschmiedete „Allianz für Deutschland“ mit großem Vorsprung gesiegt hatte. Die Einheit der Stadt und des Landes stand unmittelbar bevor. Zu dieser Zeit, am 6. Mai fanden die ersten freien Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung Ost-Berlins seit 1946 statt. Man hatte den Termin bewusst als Erinnerung an die letzte Kommunalwahl in der DDR am 6. Mai 1989 gewählt.  Bei dieser letzten Einheitslistenwahl hatten Männer und Frauen durch Zählen der Stimmen nachgewiesen, dass die Wahlen massiv gefälscht worden waren. Das war ein Signal zum Aufbruch in die friedliche Revolution, die innerhalb von einem Jahr ein morsches Regime zusammenbrechen ließ.






Der Münchner Christoph Marx ist Publizist und Lektor und lebt in Berlin. Er arbeitet als Autor und Redakteur für viele namhafte Verlage und veröffentlichte bzw. verantwortete inhaltlich zahlreiche Werke, v.a. zu historisch-politischen, gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Themen.Referenzliste unter Autor und Redakteur/Lektor.

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