Gegen SPD-Kanzler Helmut Schmidt hatte der CSU-Herausforderer Franz-Josef Strauß 1980 keine Chance. Ein Collagen-Rückblick auf einen Wahlkampf, der wie keiner zuvor in der alten Bundesrepublik die Bevölkerung emotionalisierte . Und ein Politgesetz aufstellte: Ein Bayer kann in Deutschland politisch nicht ganz nach oben kommen. Stimmt das noch?
Im Iran kamen erstmals Islamisten an die Macht und brachten die Verhältnisse im Nahen Osten nachhaltig durcheinander; in Großbritannien wurde Margaret Thatcher Premierminister und leitete den Siegeszug des Marktliberalismus im Westen ein; in Afghanistan marschierten sowjetische Soldaten ein. Das Land sollte zum ersten Sargnagel für den Weltkommunismus werden. Als die 1970er-Jahre zu Ende gingen, begann sich das ökonomische und weltpolitische Koordinatensystem langsam, aber grundlegend zu ändern. Das Jahr 1979 wird heute als ein zentrales Wendejahr interpretiert, das die Welt zur heutigen Gegenwart öffnete. Die Zeitgenossen in der alten West-Bundesrepublik nahmen den Übergang in die 1980er-Jahre als politische Krisenzeit wahr. Der RAF-Linksterrorismus hatte auch die demokratische Linke in die gesellschaftliche Defensive getrieben und die idealistische Reformeuphorie der frühen 1970er-Jahre war längst realen Verlustängsten gewichen. Steigende Arbeitslosenzahlen ließen viele um den erreichten Wohlstand und sozialen Fortschritt bangen. Dazu kam der neue Kalte Krieg zwischen Ost und West. Wenn die Sowjets ihre Truppen nach Afghanistan schicken, kann auch ein Überfall auf West-Deutschland bzw. West-Berlin nicht mehr völlig ausgeschlossen werden, nicht wahr?
Darf Strauß Kanzler werden?
Just in diesem Klima der politischen Unsicherheit klopfte ein Politiker an das Eingangstor zum Bonner Bundeskanzleramt, der als hoch intelligent, aber unbeherrscht und unberechenbar galt: Franz-Josef-Strauß. Er war das erzkonservative Entfant terrible der deutschen Politik, in unzählige Korruptionsskandale verstrickt. Im Zuge der „Spiegel-Affäre“ musste Strauß 1962 als Verteidigungsminister in Schimpf und Schande zurücktreten. Vom stern-Journalisten Peter Koch ist folgender schöner Satz von Strauß aus dem Jahr 1971 überliefert: „Ich hoffe, es geht dem deutschen Volk nie so schlecht, dass es glaubt, mich zum Kanzler wählen zu müssen“. So schlecht ging es dem Land 1980 scheinbar nicht. Denn als die deutschen Wähler tatsächlich die Wahl hatten, entschieden sie sich deutlich gegen ihn.
Der Wahlkampf zwischen SPD-Kanzler Helmut Schmidt und Union-Herausforderer Franz-Josef Strauß war so polarisierend wie keiner zuvor in der Geschichte der alten West-Bundesrepublik . Das lag weniger an besonders strittigen Themen. Es stand eine Frage im Vordergrund: Darf eine so umstrittene politische Persönlichkeit wie Strauß ein Land führen? Ähnlich wie gegenwärtig in den USA ging es vor allem um den Charakter des Kandidaten: Erkannten die Anhänger von Strauß in ihm eine starke Patriarchenfigur, die die Bevölkerung vor den inneren und äußeren Gefahr der Nation glaubwürdig schützen konnte, sahen seine Gegner in ihm vor allem einen skrupellosen, prinzipiell prinzipienlosen Machtpolitiker, nicht wenige prononcierte Linke gar einen Protofaschisten, der für seinen eigenen Machterhalt auch die Demokratie zu opfern bereit wäre: Retter oder Zerstörer der Republik .
“Wir sind kein Experiment für demokratisierwütige Besatzungsoffiziere. In Bayern ist die Demokratie älter als in Amerika die weißen Menschen” (Strauß über die alliierte Besatzungspolitik, zitiert nach: Peter Koch, Das Duell -Franz-Josef Strauß gegen Helmut Schmidt, Hamburg 1979, 22)
“Verdreckte Vietkong-Anhänger, die öffentlich Geschlechtsverkehr betreiben” ( Strauß über kritische Jugendliche, zitiert nach: Ebda, 101)
“Diese Personen benehmen sich wie Tiere, auf die die Anwendung der für Menschen gemachte Gesetze nicht möglich ist” ( Strauß in einem Fax an den bayerischen Ministerpräsidenten Goppel über eien APO-Aktion in Bamberg 1969. Zitiert aus: Ebda, 102)
CSU gegen CDU: Kandidatur von Strauß
Die Vorbehalte gegen Strauß, der auch immer wieder öffentlich Verständnis für antikommunistische Diktatoren oder für das südafrikanische Apartheid-Regime zeigte, waren bis weit in die Union groß . Sein rigider Antikommunismus war einer der wichtigsten einigenden Klammern der Union und entsprach vor dem Hintergrund des sich wieder verschärfenden Kalten Kriegs durchaus der Stimmung in einem großen Teil der Bevölkerung im Westen. Seine rhetorischen Volten gegen die „sozialistische Entspannungspolitik“ waren inhaltlich eng an die „Freiheit statt Sozialismus“-Parolen des 1976-Wahlkampfs unter Kohl angelehnt, die in propagandistischer Absicht die SPD in die Nähe des Moskau-Regimes rücken sollten. Doch erst drei Jahre waren vergangen, seitdem unter Initiative von Strauß die CSU völlig überraschend die Auflösung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im deutschen Bundestag angekündigt hatte, um eine eigenständige Fraktion in Bonn bilden zu können. Unvergessen auch die Ausfälle von Strauß gegenüber Kohl in seiner berüchtigten Wienerwald-Rede vom 24.11. 1976, als er den CDU-Oppositionsführer Kohl als „total unfähig“ bezeichnete, dem es an allen notwendigen “charakterlichen, […] geistigen und […] politischen Voraussetzungen“ fehlt. Auch viele CDU-Politiker im Großen wie im Kleinen sahen in dem bayerischen Ministerpräsidenten Strauß deswegen vor allem einen regionalen Unruhegeist, dem sein Bundesland einfach zu klein für das persönliche Machtbedürfnis ist. Dass Helmut Kohl ihm 1979 den Vorzug als Kanzlerkandidat der Union ließ, deuteten bereits viele Zeitgenossen als Teil eines Plans, Strauß ins politische Abseits zu stellen. Denn seine Chancen, die absolute Mehrheit für die Union zu holen – eine Koalition von Strauß mit der FDP war ausgeschlossen -, galten als gleich Null. Insbesondere in den nördlichen CDU-Verbänden – den „Nordlichtern“ (FJS) war die Unterstützung offensichtlich halbherzig. Nur „ein Drittel habe wirklich mit Begeisterung für Strauß gekämpft“, klagte später CSU-Vordenker und Strauß-Intimus Wilfried Scharnagl . Er habe sich öfters alleine gelassen gefühlt, erinnerte sich seine Tochter Monika Hohlmeier.
Hamburg oder München? Das Duell der Temperamente und Mentalitäten
Für Strauß waren viele, gegen Strauß waren mehr:Tatsächlich war die Kandidatur von Strauß ein Glücksfall für die regierende Sozialdemokratie. Die staatliche Aufrüstung im Zuge der RAF-Terrorbekämpfung und seine Vorbehalte gegen allzu forsche Reformpläne hatten dem „rechten“ Kanzler Helmut Schmidt viel Gegnerschaft auf dem linken Parteiflügel eingebracht. Doch mit dem gemeinsamen Feindbild Strauß konnte die SPD die eigenen Reihen problemlos schließen, zumal sich Helmut Schmidt hervorragend auch als persönliche Alternative verkaufen ließ: hier der rationale Pragmatiker, dort der emotionale Aggressor. Hier der coole Hanseat, dort der laute Bajuware. Die breite Zivilgesellschaft politisierte sich in ungewohnter Art und Weise. Zahlreiche überparteiliche linksorientierte Basisinitiativen und auch die intellektuelle Kulturszene mobilisierten gegen Strauß. Stefan Aust, Alexander von Eschwege, Volker Schlöndorff und Alexander Kluge drehten über den Wahlkampf von Strauß den kritischen Dokumentarfilm „Der Kandidat“, der die Realität eines zerrissenen Landes zeigte. Bei Wahlkampfveranstaltungen von Strauß herrschten manchmal bürgerkriegsähnliche Zustände („Wir wollen keinen Führer“), die Strauß mit wütenden Reden weiter anheizte.
„Ihr wärt die besten Schüler von Dr. Joseph Goebbels gewesen, ihr wärt die besten Anhänger Heinrich Himmlers gewesen. Ihr seid die besten Nazi, die es je gegeben hat.“ ( FJ Strauß auf einer Wahlkampfveranstaltung in Essen im Herbst 1979)
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Am 5. Oktober siegte weniger die SPD als vielmehr die sozialliberale Koalition. So wie sich jede Partei als Sieger vor den Wählern öffentlich inszenierte, so sehr gab es zwei Personen, die gesiegt haben, das aber so nicht öffentlich sagten: Helmut Schmidt, der kurzfristig gegen die Gegner in den eigenen Reihen gewonnen hatte, und langfristig vor allem Helmut Kohl, der sich elegant eines lästigen Machtkonkurrenten entledigte. Eindeutig verloren in der Union hatte nur einer, das war Franz-Josef Strauß. Er musste in den ihm noch verbliebenen acht Lebensjahren mit dem Amt eines bayerischen Regionalfürsten vorlieb nehmen. Helmut Schmidt war der Kandidat, mit dem auch viele Nicht-Sozialdemokraten leben konnten. Der schneidige ehemalige Wehrmacht-Offizier schien glaubhaft sozialstaatliche Kontinuität mit antikommunistischer Verteidigungsbereitschaft zu verkörpern . Die FDP profitierte vom Nimbus als Notlösung für bürgerliche Wähler, die Schmidt aus Parteigründen nicht wählen wollten, aber Strauß als lose Polit-Kanone dann doch für zu experimentell hielten. Die Freidemokraten wurden vom Wähler so stark gemacht innerhalb der Koalition, dass ihre wirtschaftsliberale Führung nur wenige Monate später den Ausstieg aus der Verbindung mit den Sozialdemokraten vorbereiteten. Kohls strategischer Plan ging auf. Fast auf den Tag genau zwei Jahre später wurde Helmut Kohl mit Hilfe der FDP Bundeskanzler. Das wusste natürlich keiner in der Nachrichtenredaktion der Tagesschau, die am Wahltag ausführlich über den persönlichen Triumph von Helmut Schmidt berichtete.
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Nord-Süd-Gefälle: Die Wahlanalyse
Eine Analyse in der Zeitschrift für Parlamentsfragen vom April 1981 über den Ausgang der Bundestagswahl kam zu einem eindeutigen Ergebnis. Für den Sieg der sozialliberalen Koalition waren einerseits der hohe Symphatievorsprung von Schmidt gegenüber Strauß ( der Unterschied betrug durchschnittlich fast 30 Prozent) verantwortlich genauso wie das starke Nord-Süd-Gefälle beim politischen Zuspruch zwischen den Duellanten. Von dem starken Konfrontationskurs zwischen den beiden Lagern profitierte die FDP, die sich manchen Wähler der bürgerlichen Mitte als eleganter Kompromiss empfahl. Dabei folgten die größten Veränderungen in den Parteipräferenzen weniger sozioökonomischen als vielmehr regionalen Kriterien. Die größten Verluste im Vergleich zu den letzten Wahlen musste die Union in den Nordländern, insbesondere Niedersachsen und Schleswig-Holstein, hinnehmen, während die Verluste im Süden, insbesondere Bayern, eher gering waren. Dabei verlor die Union saldiert fast in gleichem Ausmaß (etwa 400.000 Stimmen) jeweils an die SPD und die FDP. Dank der Polarisierung hatten die Grünen als gerade neu gegründete Partei noch keine Chance. Ihre Zeit sollte noch kommen.
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Wenige Tage vor Öffnung der Wahllokale tötete eine in einem Papierkorb am Eingang zum Münchner Oktoberfest platzierte Bombe insgesamt 12 Menschen und verletzte Hunderte teilweise schwer. Als Einzeltäter wurde der Neonazi Gundolf Köhler identifiziert, der selbst während des Anschlags ums Leben kam. Frühere Aussagen von ihm lassen sich dahin deuten, dass seine Tat Strauß ins Amt helfen sollte. Bis heute ist das Motiv völlig unklar. Es ist nicht auszuschließen, dass hinter dem Attentat ein rechtsextremes Netzwerk stand. Sowohl Strauß wie Schmidt bezichtigten sich im Wahlkampf-Endspurt gegenseitig, die Sicherheit der Bürger zu vernachlässigen. Doch beide vermieden, den opferreichsten Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik zu eindeutig und zu lärmig für die eigenen wahltaktischen Überlegungen zu instrumentalisieren. Bis zum Schluss hielt der SPD-Kanzler Schmidt die Persönlichkeit seines Konkurrenten, den unkontrollierten undurchsichtigen Bayern als Kandidat des “Unfrieden” für sein wichtigstes Pfund. So auch in diesem Kurzausschnitt aus der SPD-Abschlusswahlveranstaltung für Helmut Schmidt am 3. Oktober 1980.
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Die Wahlkampfspots und Wahlkampfreden von Franz-Josef Strauß sind nur im Kontext der großen Blockkonfrontation zu verstehen. Sein Versuch, den regierenden Sozialliberalismus als eine Variante des immer gleichen Sozialismus und deren Vertreter letztlich als Idioten Moskaus zu diskreditieren, führte zu einem Solidarisierungseffekt im Regierungslager. Die anvisierte absolute Mehrheit, von Helmut Kohl 1976 nur denkbar knapp verfehlt, wurde klar nicht erreicht. Die Unionsparteien verloren insgesamt über 4 Prozent gegenüber 1976 und erhielten “nur” noch 44, 5 Prozent, während die SPD fast unverändert bei 42, 9 Prozent verharrte. In Bayern spielte allerdings Franz-Josef Strauß seinen Heimvorteil voll aus. Die CSU erreichte hier über 57 Prozent der Stimmen, schon damals ein stolzes Ergebnis.
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Er wolle die „demokratische Grundordnung gegen den Volksfront-Terror auf der Straße, gegen den bürokratischen Sozialismus, gegen den SPD-Staat“ schützen. Er wolle die atlantische Allianz wieder festigen, stärken, ausbauen gegen die vermeintlich immer stärkere Abhängigkeit von der Sowjetunion. Mochte auch Strauß noch so sehr vor einem „sozialistischen Weg“ Deutschlands warnen und in einem rührenden CSU-Spot in trauter Familienrunde für eine Politik für “Frieden in Freiheit” werben, so sehr wusste er doch um die zentrale Bedeutung der Wirkung einer Person für den politischen Erfolg. Es sei „ein Aberglaube, dass man mit Programmen Wähler gewinnt“, hatte Strauß früh erkannt.
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Wie der Wahlkampf 1972 förderte auch der Wahlkampf 1980 im linksorientierten Teil der Bevölkerung den Drang zum öffentlichen Bekenntnis. So positiv die Botschaft 1972 war („Willy wählen“), so negativ war sie acht Jahre später: „Stoppt Strauß“ lautete der Slogan der zentralen Anti-Strauß-Kampagnen, der gut sichtbar und lesbar als Aufkleber u.ä. an Pullover und Jacken von Aktivisten aller Altersgruppen hing. Auch Schüler liefen damit herum und riefen Empörung bei konservativen Schulleitern hervor, die politische Äußerungen aus dem Schulbereich verbannen wollten. Die widerspenstige Regensburger Gymnastin Christiane Roth wurde 1979 deswegen von der Schule verwiesen, klagte vor Gericht – und bekam schließlich Recht. Dank der heutigen Anwältin waren in Bayern politische Meinungsäußerungen jetzt auch in Schulen erlaubt. Wie schwierig das in Schulen bleib, erfuhr der Autor dieses Beitrags aus eigener Anschauung,. Er ging ab 1981 auf das Münchner Maximiliansgymnasium, wo einst Franz-Josef Strauß sein Abitur ablegte. Politische Bekenntnisse waren nicht gern gesehen. Immerhin erhielten die Gymnasiasten am 7. Oktober 1988 exklusiv in der Stadt unterrichtsfrei, um dem königsgleichen Trauerzug auf der Leopoldstraße beiwohnen zu können. Der CSU-Patriarch war vier Tage vorher nach einem Zusammenbruch während eines Jagdausflugs in einem Regensburger Krankenhaus gestorben.
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Strauß, Stoiber und jetzt Söder?
Die klare Niederlage von 1980 beendete die Karriere von Franz-Josef Strauß im Bund. In seinen hundertseitigen „Erinnerungen“ steht kein einziger Satz über den gescheiterten Wahlkampf. Bis zu einem überraschenden Tod am 3. Oktober 1988 war er unumstrittener CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident, verlor aber bundespolitisch viel an Bedeutung, wenn er auch versuchte, eine Art bayerische „Nebenaußenpolitik“ zu führen. Kann ein führender CSU-Politiker aus Bayern kein deutscher Kanzler werden? Edmund Stoiber, als CSU-Generalsekretär verantwortlich für den 1980er-Wahlkampf von Strauß, versuchte es im Jahr 2002 erneut und scheiterte knapp, obwohl die Ausgangsposition für die Union als sehr gut angesehen wurde. Nicht nur im Osten, sondern auch in den Nordländern konnte der Kandidat die Unionswähler nicht in ausreichendem Maße mobilisieren. Gibt es nächstes Jahr einen erneuten bayerischen Versuch? Der aktuelle bayerische Ministerpräsident Markus Söder, bekennender Strauß-Fan von Jugend an, gilt gegenwärtig als Favorit, für die Union 2021 in das Rennen um die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu gehen. Angesichts der chronischen sozialdemokratischen Schwundsucht hat der Unionskandidat sehr gute Chancen, der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden. Mag eine ideologische “Stoppt- Söder-Kampagne” heute kaum vorstellbar erscheinen – der bekennende Strauß-Fan von Jugend an, dessen Lust an der Provokation und medienwirksamen Inszenierung immer wieder durchscheint, wird um die Schwierigkeit wissen, auch jenseits südlicher Gefilden entscheidend zu punkten (“Mein Platz ist in Bayern”). Aber reizvoll wäre natürlich ein Wahlkampf Scholz gegen Söder schon, der wie eine Neuauflage von 1980 unter ganz anderen bundes- und weltpolitischen Bedingungen wirkt: Hamburg oder München? Hanseatisches Understatement und Kühle gegen bayerische(s) Selbstbewusstsein und Theatralik. Schau mer mal , sagt man in München.
Zentrale zeitgenössische Quelle: Peter Koch, Das Duell Franz Josef Strauss gegen Helmut Schmidt, Hamburg 1979.
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