1948 ging mit der Gründung Israels der Traum der Zionisten in Erfüllung. Bis heute befindet sich der Staat mehr oder weniger offen im Kriegszustand mit seinen Nachbarn. Geschichte kurz und knapp (1).
Ohne den Antisemitismus in Europa wäre Israel wohl nie entstanden. Als Begründer der jüdischen Nationalbewegung Ende des 19. Jahrhunderts gilt der österreichische Journalist Theodor Herzl . Er sah für Juden nur noch eine radikale Möglichkeit, dem Antisemitismus zu entgehen: die Gründung eines eigenen Staats. Seine Anhänger träumten anfangs von einem kommunitären Landleben in Palästina, im „Land der Väter“. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Anzahl der jüdischen Siedler im britisch kontrollierten Palästina trotz heftigen Zusammenstößen mit der arabischen Urbevölkerung stetig an. 1917 hatte der britische Außenminister Arthur Balfour in einer Deklaration erklärt, die Errichtung einer jüdischen „nationalen Heimatstätte“ unterstützen zu wollen.
UNO-Teilungsplan 1947
Nach der Katastrophe der Shoa sah sich die Weltgemeinschaft nach 1945 zum Handeln gezwungen. 1947 beschloss die UNO die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat, was die arabischen Nachbarstaaten nicht akzeptieren wollten. Als am 14. Mai 1948 in Tel Aviv feierlich die Gründung des Staates Israels proklamiert wurde, lag das „Schicksal bereits in den Händen der Verteidigungskräfte“(der erste Staatspräsident Ben Gurion). Noch in der Nacht der Staatsgründung mobilisierten fünf arabische Staaten ihre Truppen.
Teufelskreis der Gewalt
Der überraschende Sieg im Palästinakrieg sicherte Israel das Überleben; aber an der feindlichen Umwelt änderte sich wenig und die Existenz Israels hing zumindest in der Eigenwahrnehmung weiter vom Mythos der militärischen Unbesiegbarkeit ab, der im Sechstagekrieg 1967 und der Yum-Kippurkrieg 1973 weiterlebte. Der Teufelskreis der Gewalt: Terroranschläge und Aufstände der Palästinenser provozieren israelische Militärattacken und umgekehrt ist bis heute nicht durchbrochen. Das gegenseitige Gefühl der Bedrohung bzw. Unterdrückung konnten einzelne Friedenserfolge wie das Camp David-Abkommen von 1979, das Gaza-Abkommen von 1994 oder das Oslo-Friedensabkommen 1993/5 bisher nur kurzzeitig überwinden.
Literaturtipp: Carsten Schliwski, Geschichte des Staates Israels, Reclam: Stuttgart2012. Die Geschichte Israels auf 172 Seiten
16. August 2014 at 19:39
Oha. Da fehlt aber sehr viel Geschichte für einen ersten Teil (z.B. die Rolle des Großmufti von Jerusalem, etc.). Palästina ist übrigens die lateinische Form von Philisterland (wir erinnern uns: David und Goliath)
29. August 2014 at 10:29
“ Als am 14. Juli in Tel Aviv feierlich die Gründung des Staates Israels proklamiert “
das war an 14.05.1948
29. August 2014 at 10:32
Stimmt. Danke. Geändert.